Bürgerschaftliches Engagement zu unterstützen und Büren noch lebens- und liebenswerter zu gestalten, mit diesem Ziel ist die Bürgerstiftung vor zehn Jahren gestartet. Den runden Geburtstag haben Vorstand und Stifter, Gäste aus Politik und Verwaltung jetzt gefeiert und dabei in die Vergangenheit und die Zukunft geschaut.
»Wir haben heute Gäste, ohne die es die Bürgerstiftung nicht geben würde«, sagte Vorstandsvorsitzende Bärbel Olfermann während einer Feierstunde im Schulzentrum. Dabei hob sie Altbürgermeister Wolfgang Runge und Unternehmer Heiner Steinbrecher hervor.
Mit 119 Gründungsstiftern und einem Startkapital von 156 000 Euro sei die Bürgerstiftung im Jahr 2000 an den Start gegangen. »Heute habe wir 240 Mitglieder und ein Vermögen von 366 000 Euro vorzuweisen«, betonte Bärbel Olfermann weiter. Pro Jahr würden 35 000 bis 40 0000 Euro ausgegeben.
»Eine Bürgerstiftung darf nie den Staat ersetzen«, sagte Regierungspräsidentin Marianne Thomann-Stahl. Vielmehr solle sie Initiativen entwickeln, die Kommunen und Gesellschaft weiterbringen. Der Bürener Bürgerstiftung bescheinigte sie eine hervorragende Entwicklung: »Hier ist etwas Großes entstanden, hier hat sich das Wir-Gefühl der Menschen für ihre Stadt sehr gut entwickelt.« Besonders beeindruckt habe sie das Projekt Niedermühle: »Was da geleistet wurde, war ein vorbildliches Beispiel für bürgerschaftliches Engagement.«
Als »Anstifterin im positiven Sinne« bezeichnete Bürgermeister Burkhard Schwuchow Vorstandsvorsitzende Bärbel Olfermann. Selbstlos und mit großem Engagement setze sie sich für die Bürgerstiftung ein. Schwuchow: »Dafür verdient sie Lob und Anerkennung.« Neben einem Geldgeschenk in bar hatte der Bürgermeister noch eine gute Nachricht mitgebracht. So teilte er mit, dass der Haupt- und Finanzausschuss in seiner jüngsten Sitzung beschlossen habe, das bei der Stadt festgelegte Stiftungskapital weiterhin mit 6 Prozent zu verzinsen.
Bärbel Olfermann erinnerte an die vielen bisherigen Aktivitäten. So unterstütze man die die Kulturinitiative Büren, fördere die Bürener Bühne, sei als Unterstützer von Jugendbands aktiv und helfe den Vereinen in der Jugendarbeit. »Die Bürgerstiftung ist bei der Förderung der Kultur in ihrer gesamten Bandbreite aktiv«, sagte Bärbel Olfermann.
Außerdem hob sie Projekte wie die Niedermühle, den Bürgerpark Almeaue, die Sommerferienaktion oder die Aktion »Kinder in Vereine« hervor. Das Projekt soll es Kindern aus einkommensschwachen Familien erleichtern, Zugang zu Vereinen zu finden. Sehr erfreut sei sie auch über die gute Entwicklung der Aktion »Kulturstrolche«, die es Schülern ermöglicht, die heimische Kultur kennen zu lernen.
Dank ging an Unternehmer Heiner Steinbrecher, der 2005 mit der Gründung der beiden Stiftungsfonds weitere Maßnahmen ermöglichte. So werden aus dem Heiner-Steinbrecher-Fonds jährlich »Bürens Beste« ausgezeichnet: Kinder und Jugendliche, die in Ausbildung und Ehrenamt hervorragende Leistungen erbringen. Die Aktion »Büren blüht auf« werde aus Erträgen des Bürener-Maschinenfabrik-Fonds gefördert. Hier werden einmal pro Jahr schöne Vorgärten gekürt.
Die Bürgerstiftung fördert Vorhaben mit einem gemeinnützigen Zweck, die ein lebendiges Gemeinwesen zum Ziel haben. Finanziert wird das mit den Zinserträgen aus dem Stiftungskapital und mit Spenden. Gefördert werden in erster Linie Projekte aus den Bereichen Bildung, Erziehung, Völkerverständigung, Kunst, Kultur, Wissenschaft, Forschung, Jugendhilfe, Altenhilfe, Umwelt- und Naturschutz sowie Heimatpflege.
»Unser Ziel ist es, Projekte, die von bürgerschaftlichem Engagement getragen sind oder Hilfe zur Selbsthilfe leisten, weiterhin zu unterstützen«, sagte Bärbel Olfermann und ergänzte: »Dafür brauchen wir Bürger, die sich einbringen und mitmachen.«
Artikel vom 14.12.2010