Wenn Siddinghausen im Dorfkern andere Baugebiete zur Verfügung hätte, wäre wahrscheinlich niemand auf den Lammberg gekommen. In diesem Außenbereich stehen sieben Häuser und eine Verdichtung durch weitere sieben erscheint nicht völlig unmöglich.
Die schmale Straße, sie führt zu einem großen landwirtschaftlichen Betrieb, macht allerdings schon die einfache Durchfahrt mit Treckern und Maschinen für alle Anwohner gefährlich.
Selten hat ein Satzungsverfahren für die Einbeziehung eines Außenbereiches, von der Stadt vor Jahren eingeleitet, so viel Widerstand hervorgerufen. Mit einer Unterschriftenliste haben sich 48 Anlieger gegen die Planung gewandt und Argumente dagegen vorgebracht. Dem betroffenen Landwirt, er vergrößert seinen 60-Hektar-Betrieb von 210 auf 310 Kühe und plant eine Biogasanlage, steht zur Durchfahrt bislang eine Ausweichbucht auf Privatfläche zur Verfügung, die mit der dort beantragten Bebauung des Grundstücks verschwinden könnte.
Die Stadtverwaltung teilt alle Bedenken die Verkehrssituation betreffend. Eine Verbesserung auch der heutigen Bedingungen hält sie zusammen und im Interesse der Anlieger für möglich. Wir wollen erkunden, ob man die Straße verbreitern oder auch woanders Zuwegungen schaffen könnte, sagt Fachbereichsleiterin Marita Krause nach der Beratung am Donnerstagabend im Bauausschuss gegenüber der NW. Darauf hatten sich die Ausschussmitglieder geeinigt. Allerdings kämen mit einem Straßenausbau auf die Bewohner Anliegerbeiträge zu. Eine Alternative könnte sich bieten, wenn ein anderer Anwohner den Weg für eine Ausbuchtung frei machen würde.
Wir dürfen das Thema nicht aussitzen, es beschäftigt die Leute, sagte SPD-Ratsherr Peter Salmen: Ein klares Signal ist erforderlich ja oder nein. Ein Planungsbüro soll bis spätestens zur zweiten Sitzung im neuen Jahr Möglichkeiten und Kosten ermitteln. Zwei mögliche Baugrundstücke im oberen Bereich des Lammberges sollen allerdings aus den weiteren Überlegungen herausgenommen werden. Der Bereich sei zu steil und liege nur an einem Grünweg.
Die Stadt Büren kann in Siddinghausen zurzeit kein Baugrundstück anbieten. Nach wie vor bemüht sich die Verwaltung darum, eine kleine Fläche hinter der Turnhalle in Bezug auf mögliche Geruchsbelästigungen seitens der Landwirtschaft durch das Genehmigungsverfahren zu bekommen.
© 2010 Neue Westfälische
Paderborner Kreiszeitung, Donnerstag 16. Dezember 2010