Enge am Lammberg

Viel Platz ist am Lammberg und am Hönkerfeldweg in Siddinghausen nicht. Darüber sind sich Politik, Verwaltung und Anwohner einig. Strittig ist allerdings, ob dort weitere sechs Bauplätze ausgewiesen werden sollen.

Vor einem Jahr hat die Stadt eine so genannte Einbeziehungssatzung auf den Weg gebracht. Dabei geht es darum, die vorhandene Wohnbebauung zu ergänzen. Zwölf Monate später ist noch nichts entschieden. Während der Offenlage haben sich Träger öffentlicher Belange – Stellen wie die Landwirtschaftskammer oder der Kreis Paderborn – und auch zahlreiche Anwohner, zum Teil rechtsanwaltlich vertreten, kritisch zu den Plänen geäußert. Hauptprobleme sehen sie in der Erschließung und der bereits jetzt schwierigen Verkehrssituation.

Mit einer Gegenstimme (Grünen-Ratsherr Reinhold Zühlke) hat der Bauausschuss nun in seiner Sitzung am Dienstagabend dem Rat empfohlen, die Satzung zunächst nicht weiter zu verfolgen und die Verwaltung zu beauftragen, die Verkehrssituation noch einmal genauer zu untersuchen und dabei auch einen Ausbau der Straße in Betracht zu ziehen. Spätestens bis zur zweiten Sitzung des Fachausschusses im kommenden Jahr soll das geschehen sein, dann eine Entscheidung fallen, ob eine weitere Bebauung zulässig ist oder nicht. Die zusätzliche Bebauung bringe nur eine minimale Mehrbelastung an Verkehr, so die Einschätzung von Siddinghausens Ortsvorsteher Gerhard Helle (CDU). Als problematischer schätzt er die geplante (und wegen einer Privilegierung auch mögliche) Erweiterung des landwirtschaftlichen Betriebs Schlüter am Lammberg ein. Seine Überzeugung: »Nur ein Teilausbau der Straße bringt eine Verbesserung.«

»Wir sollten das Problem nicht aussitzen. Das beschäftigt die Leute, die wollen eine klare Kante«, mahnte SPD-Ratsherr Peter Salmen zur Eile. »Wir müssen die Entscheidung treffen: Wollen wir grundsätzlich, dass am Lammberg gebaut werden kann, oder wollen wir es nicht? Die Bauwilligen warten auf ein klares Signal.«

Reinhold Zühlke (Grüne) plädierte dafür, auf die gesamte zusätzliche Bebauung zu verzichten. »Das ist sonst Futter für die Juristen«, sieht er andernfalls Prozesse mit Anliegern auf die Stadt zukommen. Dagegen verwies Fritz Lüke (CDU) darauf, dass es gerade in Siddinghausen ohnehin wenige Bauplätze gebe. »Sechs zusätzliche Häuser wirken sich doch nur marginal auf den Verkehr aus«, sagte er und erinnerte an die Straßenverkehrsordnung, die Autofahrer zu gegenseitiger Rücksichtnahme verpflichtet.

Artikel vom 16.12.2010