In einer emotionsgeladenen Sitzung Redebeiträge wurden durch Zwischenrufe von Eltern wie Ratsmitgliedern häufiger unterbrochen hat die CDU-Mehrheit am Donnerstag ihre Entscheidung gegen einen Neubau des Kindergartens in Ahden getroffen.
Wie die Betreuung für Kinder auch unter drei Jahren in Ahden sichergestellt werden soll, ob mit einer Gebäude-Aufstockung oder doch anders, wurde offen gehalten. Mehrere Ratsmitglieder hielten eine Entscheidung über den Fortbestand des Hauptschul-Zweckverbandes Wewelsburg-Niederntudorf mit Nebenstandort Ahden für längst überfällig.
Bürgermeister Burkhard Schwuchow er hatte zu Beginn vergeblich auf die Regeln der Geschäftsordnung hingewiesen räumte die besondere Situation in Ahden mit dem Kinderzuwachs ein. Angesichts des Defizits der Stadt in Höhe von vier Millionen Euro könne man den Kindern allerdings keinen Schuldenberg hinterlassen.
Ahdens Ortsvorsteher Rainer Fischer wies darauf hin, dass mittlerweile einzelne Familien ihre Kinder schon in Salzkottener Kindergärten bringen mit den Konsequenzen: Da entstehen Freundschaften. Diese Kinder gehen dann in Büren auch nicht mehr zur Schule. Fischer machte den Vorschlag, einen Neubau auch mit dem Verkauf sowohl des Kindergarten- als auch Schulgebäudes zu finanzieren. Seine in den Raum gestellten Summen von 150.000 und 300.000 Euro wurden von CDU-Mitgliedern aber als unrealistisch angesehen.
Fischer verwies noch einmal auf eine von einem Anlieger nur schwer zu erreichende Baulast-Eintragung, und der Bürgermeister räumte ein: Ich geben Ihnen Recht, dass es noch ungeklärte Fragen gibt. Der Stadt sitzt aber bekanntlich der vom Kreis Paderborn für einen Bauantrag gesetzte Termin 30. Juni im Nacken. Danach aber, so Schwuchow, könne immer noch eine Entscheidung für eine andere Umbau-Variante fallen. Bis Ende des Jahres soll ein neuer Schulentwicklungsplan vorliegen, mit dem auch über die Zukunft des Hauptschulverbandes entschieden werde könnte.
Jetzt in die Hauptschul-Nutzung einzusteigen, wäre für den Standort problematisch, lehnte der Bürgermeister, lehnten auch weitere CDU-Ratsmitglieder diese Möglichkeit ab. FDP-Fraktionschef Franz Voß, Fritz Lüke (CDU) und Reinhold Zühlke (Grüne) favorisierten dagegen eindeutig eine Nutzung des Schulgebäudes für den Kindergarten.
Wir wollen nicht den Todesstoß für die Hauptschule, sagte Peter Framke für die Ahdener CDU. Entgegen der Mehrheit seiner Partei sprach er sich für einen Kindergarten-Neubau aus.
Ein Änderungsantrag der SPD-Fraktion, die Aufstellung von Containern zur kurzfristigen Überbrückung des Platzbedarfs auf zwei Jahre zu begrenzen, fand noch eine Mehrheit.
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14 – Paderborn (Kreis), Samstag 21. Mai 2011