Stellungnahme der SPD Fraktion zum neuen Einkaufszentrum in Büren

Wie gewohnt, wie erwartet, wie verdient, wieder eine saftige Ohrfeige für Bürgermeister Schwuchow.
Die Aussagen im Westfälischen Volksblatt vom 28. Dezember 2013 bedürfen nach Auffassung der SPD Fraktion offensichtlich einiger Klarstellungen, auch wenn Bürgermeister Schwuchow die Ansicht vertritt, „dass man zum Zusehen verdammt ist“.
Es ist richtig, dass der Stadtrat einen Aufstellungsbeschluss zur Änderung des Bebauungsplanes an der Burgstraße gefasst hat. Mit diesem Beschluss sollte aber auch den Anwohnern der unteren Burgstraße durch eine Verschiebung der Baugrenzen Gelegenheit gegeben werden, ihre Gebäude bei Bedarf zu erweitern. In diesem Zusammenhang sollte auch der Bereich des Gebäudes Burgstraße 17 mit dem Bürgersaal an die derzeitige Situation angepasst werden, da sich die Stadt Büren verpflichtet hatte, in näherer Zukunft den Bebauungsplan dort entsprechend zu ändern. „Grünes Licht für ein Projekt“ sieht sicherlich anders aus.

Die SPD Fraktion ist davon überzeugt, dass mit der Errichtung eines Einkaufszentrums und mit der Etablierung eines Vollsortimenters auf einer Fläche von über 2500 qm irreale Hoffnungen in der Bevölkerung geweckt werden, die nicht erfüllbar sind. Das Projekt wird schon daran scheitern, dass die verkehrliche Anbindung über die Burgstraße nahezu unmöglich und die Erstellung von über 150 Stellplätzen baulich kaum zu realisieren ist. Hier mag mancher Bürener staunen, wenn er sich erinnert, dass vor nicht allzu langer Zeit eine „innerstädtische Entlastungsstraße“ für Büren gebaut, beruhigend auf den innerstädtischen Verkehr Einfluss nimmt. Wenn diese politisch bewusst gewollte Straße am Kreisverkehr vor dem Marktkauf endet, war das seinerzeit planerisch richtiger Wille. Die aktuellen Planungen konterkarieren dies in beispielhafter schildbürgerlicher Art und Weise.
Geradezu leichtfertig sind Wortmeldungen aus den Reihen der Mehrheitsfraktion, dass sich die Ansiedlung eines großflächigen Einkaufszentrums für Büren und die Einzelhändler in der Innenstadt positiv auswirkt. Diese Aussagen sprechen nicht für eine qualifizierte Entscheidungsfindung. Fakt ist, dass ein Einkaufszentrum in der angedachten Größe den Bürener Minipreis und auch den Marktkauf schwächen oder sogar in die Knie zwingen werden.
Insofern verwundert es, dass die Bürener Einzelhändler diesem Treiben so stoisch entgegensehen und der Investor nahezu unbehelligt weiterplanen kann. Das durch die Hinhaltetaktik der Schoofs-Gruppe bewusst in Kauf genommene bestehende Informationsdefizit hat nun dazu geführt, dass den Mietern des Kreishauses vorsorglich gekündigt
wurde und damit ein weiterer Textilfachhandel aus Büren verschwindet. So zeigen der Kreis und der Investor Muskeln.

Bleibt noch die Frage, wie Bürgermeister Schwuchow uns Bürenern erklären will, dass durch den freundlichen Umgang mit dem Investor Schoof auch die Polizeiwache eliminiert und der Wasserverband als Behörde damit ebenfalls nicht mehr in der ehemaligen Kreisstadt seinen Dienstsitz haben wird.

Dass die Innenstadt dringend einen Push braucht, ist Tatsache. Aber dass an diesem Standort einen Vollsortimenter ins Gespräch gebracht wird, kann doch nicht ernst gemeint sein. Entgegen der Aussage von Bürgermeister Schwuchow sucht man nämlich keinen „Ankermieter“, sondern einen finanzstarken Vollsortimenter, der überhaupt in der Lage ist, eine kostendeckende Miete zu zahlen. Es bleibt zu hoffen, dass auch bei dem Investor Vernunft einkehrt und das Gelände im Zweifel für kleinflächigen Fachhandel überplant wird. Nur so ist dem Wohle der Stadt Büren gedient – und nicht dadurch, dass man die Errichtung eines kalten Betonkastens an exponierter Stelle befördert, um im angeblichen Konkurrenzkampf mit den Nachbarstädten zu obsiegen.

Mit freundlichen Grüßen
Marco Sudbrak