Schoffs lässt keinen Raum für kleinteiligen Einzelhandel

Hesse liegt
goldrichtig

Zur Entscheidung in Sachen
»Quartier im Kern« äußert sich ein
ehemaliger Bürener Einzelhändler.
Er missbilligt den Zuschlag für die
Schoofs-Gruppe.
Als mündiger Bürger und mit
46-jähriger (1954 bis 2000) Einzelhandelserfahrung
in der Stadt
Büren möchte ich mich zu den
Vorkommnissen »Einzelhandel
und Wohnen im Kern« einmal
äußern.

Nach Teilnahme und Information
an drei Tagen im Theatersaal
der Schützenhalle und diverser
Schriftstücke und PDF-Dateien im
Internet möchte ich der Verwaltung
der Stadt Büren danken.
Leider habe ich noch keinen Nachweis
auf eine Studie bezüglich der
Machbarkeit der Objekte von Seiten
des Einzelhandelsverbandes
noch der Industrie- und Handelskammer
vorgefunden.
Ich habe den Eindruck, dass bei
der Abstimmung der 18 Mandatsträger
(überwiegende Teile der
CDU) die profihafte Vorstellung
des Objekts durch den Investor zur
Mehrheit geführt hat. Ich unterstelle
den mir in der Mehrheit
bekannten 18 Mandatsträgern,
noch nie als Einzelhändler beziehungsweise
deren Mitarbeiter beschäftigt
gewesen zu sein, noch
eine D-Mark oder einen Euro
umgesetzt zu haben.
Es ist eine Unverschämtheit,
dem in der Oberstadt etablierten
Combi-Minipreis-Markt durch ein
Gutachten die Existenzfähigkeit in
Frage zu stellen. Oder ist das der
Grund, dass man kein grünes Licht
zur Beteiligung gegeben hat? Meines
Wissens nach liegen Mietverträge
für weitere Jahre vor. Im
Übrigen kann ich als naher Anlieger
sehr gut beurteilen und hoffen,
dass dieser Markt auch weiterhin
der Bevölkerung der Oberstadt
und naheliegenden Ortsteilen weiter
zur Verfügung steht.
Es ist eine Frechheit, bei der
Vorstellung eines Objekts über
Flächen (untere Burgstraße) zu
planen, die gar nicht zur Verfügung
stehen. Reine Augenwischerei
– von 18 Mandatsträgern leider
nicht erkannt, meines Wissens
auch nicht abgefragt?
Ich kann sehr wohl aus eigener
Erfahrung beurteilen, was machbar
ist. Umsatzvergleiche mit vielen
in der näheren und weiteren
Umgebung bekannten Kollegen
haben ergeben, dass die Umsätze
pro Quadratmeter in Büren im
untersten Level liegen. Diese bei
mir noch vorliegenden und viele
anderen Zahlen und Statistiken
sind zwar nicht mehr aus der
Neuzeit, aber auch nach meinen
jetzigen Beobachtungen haben
sich diese nicht positiv verändert.
Die auf zwei Ebenen angebotenen
Verkaufsflächen sind aufgrund
der Quadratmeter-Miete-Belastung
für den einheimischen
Anbieter nicht bezahlbar, schon
gar nicht für interessierte, fehlende
Fachgeschäfte.
Hier drückt uns der Schuh. Hier
liegt Herr Hesse mit der kleinen
Lösung und nach seinen Verhandlungen
mit anderen und einem
namhaften Orthopädie-Schuhmachermeister
goldrichtig. Unser Ziel
muss es sein, die vorhandenen
Einwohner gut zu versorgen. Dann
kommen aus der Nachbarschaft
vielleicht noch einige dazu?

RUDI SPENNER
Büren