Lesermeinung zum Stand der Planung

¥ Betrifft: Bericht Insider
rechnen mit abgespeckter Planung
inderNWvom26.März.

Wenn man nach einigen Jahren
in die Kernstadt Büren zurückgezogen
ist, dann kannman
nur noch verwundert die Diskussion
und den Umgang im
Quartier im Kern verfolgen.
Wurde bei meinem Wegzug
vor einigen Jahren das alte
Kreishaus noch als Schandfleck
bezeichnet, hat man jetzt
den Eindruck, als sei es die Perle
der Stadt. Als interessierter
Bürger, der sich nicht von einer
politischen Vereinigung
vereinnahmt fühlt und der auch
nicht mit anderen Kernstädtlern
über die Lande zieht, war
es ohne viel Mühe möglich, an
den Werkstattgesprächen des
Investors zum Quartier im
Kernteilzunehmen.
(. . . ) Geärgert hat mich die
ungeschicktere Visualisierung
in der Konzeptpräsentation der
Schoofs-Gruppe, denn es sind
ja vor allem die Bilder und
Kurzbotschaften, die wir in den
Köpfen behalten. Andererseits
empfinde ich die Überhöhung
des Gegenkonzepts, die Emotionalisierung
bis auf die persönliche
Ebene der beteiligten
Personen, als wenig hilfreich.
Ich kann mich zum Teil des
Eindrucks nicht erwehren, dass
hier Auseinandersetzungen geführt
werden, die nur sehr oberflächlich
mit dem Projekt zu tun
haben. Diese sachfremden Auseinandersetzungen
schaden in
meinen Augen auf Dauer dem
Zusammenleben in dieser Stadt.
(. . . ) In dem Workshop
konntemandieEntwicklungdes
Konzepts und deren Umsetzung
durch ein Architekturbüro
verfolgen, die sicherlich mit
den ursprünglichen Bildern im
Kopf nichts mehr gemein haben.
Stadtentwickler, Denkmalbehörde
und interessierte
Gruppen und Bürger hatten die
Möglichkeit eines gegenseitigen
Austauschs. Die dabei einbezogenen
Ideen und die entstandenen
Planungsentwürfe sind
sicherlich für das Stadtbild und
die Entwicklung von Büren ein
enormer Fortschritt.
(. . .) Ich kann es dem Inverstor
angesichts der Unwägbarkeiten
in dem weiteren Verfahren
des Projekts jedoch nicht
verdenken, das er größere Summen
für Gutachten vorschießt,
die bei späteren Planungen laut
Verkehrsgutachter neu erhoben
werden müssen und in der
jetzigen Planungsphase auch
nicht gesichert erhoben werden
können.
Ebenso kann nicht von einer
vermutlich realisierbaren abgespeckten
Planung die Rede,
vielmehr wurden verschiedene
Szenarien vorgestellt, die
durchaus ineinander greifen.

Michael Kleine
33142 Büren

Quelle: Neue Westfälische 28.3.2015