Neue Initiative „Zukunft für Büren“ gegründet

Kleine Lösung angestrebt

Neue Initiative „Zukunft für Büren“ favorisiert verschlanktes Einkaufszentrum

von dietmar gröbing

Büren. Eigentlich schien die Sache klar: Büren bekommt ein neues Einkaufszentrum im Herzen der Stadt. Doch das beschlossene Konzept für das Quartier im Kern wirft Fragen auf. Und provoziert Widerstand. Verschiedene Bürgerinitiativen verfolgen verschiedene Interessen. Seit Donnerstag ist eine weitere hinzu gekommen.

Offiziell gegründet wurde der Zusammenschluss am Abend in der Gaststätte „Zur Schanze“, wo die Verantwortlichen die Initiative „Zukunft für Büren“ aus der Taufe hoben. Auf Einladung des Arbeitskreises kamen knapp 50 Personen zur Sebastianstraße, um ihr Anliegen in geordnete Bahnen zu lenken. Oberster Kritikpunkt der Initiative: Das geplante Einkaufszentrum ist zu groß dimensioniert.

„Wir möchten ein Einkaufszentrum, das eine Fläche von maximal 6.000 Quadratmeter besitzt“ sagt Martina Fenske, die gemeinsam mit ihrem Sohn Stefan Fenske, Andreas Kresse und Otmar Ludwig als Ansprechpartner fungiert. Gemeinsam will das Quartett laut Martina Fenske „Büren aus dem Dornröschenschlaf wecken“, denn „wir stehen an einem zukunftsweisenden Punkt“ wie Andreas Kresse betont.

Zu den vorrangigen Zielen der Gemeinschaft zählt „die Stärkung des bestehenden Einzelhandels durch Ansiedlung weiterer attraktiver Einkaufsmöglichkeiten“. In Folge dessen soll das Quartier im Kern „eine Sogwirkung erzeugen“ und schlussendlich die Wettbewerbsfähigkeit Bürens erhöhen.

„Die Innenstadt soll mit Hilfe des Einkaufszentrums speziell für die junge Generation interessanter werden“ betont Martina Fenske, die nicht möchte, „dass die Jugendlichen abwandern, sondern in die Stadt (zurück)finden“. Übergeordneter Gedanke ist es, „die Kaufkraft zurück nach Büren zu holen“. Helfen soll dabei ein kleines Einkaufszentrum ohne Wohneinheiten, das die Stadt Büren „deutlich aufwerten“ würde.

Daran hat der Vorsitzende der Grünen im Rat der Stadt Büren, Reinhold Zühlke, seine Zweifel. Zühlke ist zwar für ein Einkaufszentrum, aber strikt „gegen einen reinen Konsumtempel“.

Ihm schwebt „eine Mischform“ vor, die ökologische, verkehrstechnische und demografische Aspekte in die Planung einbezieht.

Darüber hinaus steht Reinhold Zühlke der hehren Absicht des Bauträgers kritisch gegenüber. „Die Schoofs-Gruppe ist als Heuschrecke hergekommen und wird das Einkaufszentrum nach zwei bis drei Jahren verkaufen“ ist Zühlke von der rein monetären Motivation des Unternehmens aus Kevelaer überzeugt.

Die von Zühlke angeregte „ganzheitliche Betrachtung des Themas“ war jedoch nicht nach dem Geschmack der übrigen Anwesenden. Die distanzierten sich nicht nur von den „alternativen“ Plänen, sondern entzogen dem Ratsmitglied auch das Wort.

Als Schlusspunkt der hitzigen Diskussion verwies man Reinhold Zühlke des Saals. Was verdeutlicht, wie viele Vorbehalte und Emotionen mit dem umstrittenen Projekt verbunden sind.

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15 – Paderborn (Kreis), Samstag 11. April 2015