Größenordnung des Einkaufszentrum passt nicht zu Büren

Einkaufszentrum wird neu vorgestellt

Bürgermeister steht weiter zu Bürgerbegehren / Bürgerinitiative für Büren hat 150 Mitglieder

VON KARL FINKE

Büren. Wenn der Projektentwickler Josefs Schoofs aus Kevelaer heute um 19 Uhr in der Stadthalle seine neuen Planungen für ein Einkaufzentrum in der Bürener Innenstadt vorstellt, dürfte im Theatersaal kaum ein Platz frei bleiben. Die mögliche Entwicklung des Quartiers im Kern zieht das Interesse der Bürger auf veränderte Pläne und deren Bewertungen durch mittlerweile zwei Bürgerinitiativen.

Gestern Abend hat in der Niedermühle beim Verein Bürgerinitiative für Büren (BI) der pensionierte Briloner Stadtbaurat Johannes Nolte die aktuellen Umplanungen der Schoofs-Gruppe bewertet. "Die Größenordnung passt nicht für Büren", so sein Urteil. Der in Büren lebende Diplom-Ingenieur stellte den Planungen aus seiner Sicht passende städtebauliche Optionen für eine Kleinstadt gegenüber.

Die Bürgerinitiative hat mittlerweile knapp 150 Mitglieder. Der Vorsitzende Rüdiger Bonke bezifferte die Zahl der Sympathisanten auf weitere 200. Ein Großteil nahm an der gestrigen Versammlung teil. In deren Verlauf präsentierte Bonke Aussagen der Bürener CDU und von Bürgermeister Burkhard Schwuchow, die sich jeweils für ein Bürgerbegehren aussprechen. Der Rathauschef untermauerte dieses gemeinsame Ziel in einer aktuellen Pressemitteilung.

Nach der heutigen Vorstellung der veränderten Schoofs-Planungen – das Unternehmen ist regulärer Mieter des Theatersaals – werden weder der Bauausschuss am Dienstag, 28. April, noch der Bürener Stadtrat am Mittwoch, 29. April, jeweils um 18.30 Uhr im Bürgersaal in der Burgstraße das Thema weiterführen. Bürgermeister und der Bauausschuss-Vorsitzende Peter Salmen (SPD) haben sich darauf geeinigt, die weiteren Schritte der Stadt erst in den Mai-Sitzungen anzustreben. Feststellen muss der Stadtrat, ob die Schoofs-Gruppe den Inhalt der Entwicklungsvereinbarung zwischen Stadt und Unternehmen auch tatsächlich geliefert hat. Als nächsten Schritt könnte die Stadt mit Schoofs einen städtebaulichen Vertrag abschließen. Eine Mehrheit im Stadtrat könnte die Bauleitplanung für das Projekt einleiten.

Nach wie vor ermittelt die Stadtverwaltung die Kosten für ein positives Ergebnis des von der Bürgerinitiative und dem Bürgermeister angestrebten Bürgerbegehren. "Wir wollen nur eine Bürgerwerkstatt unter Leitung eines Vertreters der Architektenkammer", so der BI-Vorsitzende Bonke gestern. Zu festgestellten Gemeinsamkeiten mit der informellen Bürgerinitiative Zukunft für Büren sagte er: "Wir wollen beide, dass dort unten in Büren etwas Vernünftiges entsteht. Aber wir gehen verschiedene Wege."

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15 – Paderborn (Kreis), Donnerstag 23. April 2015