Bürener Kindertagesstätten bleiben auch weiter geschlossen

Lokales

Erzieherinnen streiken für ihre Arbeit mit Kindern

Büren (fin). Eine derartige öffentliche Kundgebung für Arbeitsbedingungen wie sie am Donnerstagnachmittag auf dem Markt stattfand, dürfte es in Büren seit Jahrzehnten nicht gegeben haben. 55 gewerkschaftlich organisierte Erzieherinnen der Stadt Büren haben in dieser Woche ihre Arbeit niedergelegt, um auf die Belastungen in den Kindertagesstätten aufmerksam zu machen. „Die Kinder sind unsere Motivation“, erklärte Heike Würfel, Mitglied im Verband Bildung und Erziehung (VBE) und Erzieherin in der Ahdener Einrichtung. Nach der kreisweiten Demonstration am Mittwoch in Paderborn (die NW berichtete) wollten gestern die Bürenerinnen ihren Arbeitskampf vor Ort nachwirken lassen. „Damit die Eltern sich informieren, pro und contra austauschen können“, erklärte Angelika Brach, Leiterin der Kindertagesstätte Domental. Dort hat die Stadt Büren eine Notgruppe eingerichtet, in der knapp 40 Kinder betreut werden. Aus dem Elternbeirat übermittelte eine Mutter die Stimmung in dieser Gruppe: „Viele Eltern sind gegen den Streik, weil sie nicht wissen, wohin mit den Kindern. – Auch wir wünschen uns aber ein paar mehr Erzieherinnen.“ Für die Berufsgruppe sind die Belastungen vor allem durch die U3- und die Übermittag-Betreuung stark angestiegen. In den Mittagspause werde oft die Büroarbeit erledigt. „Das geht auf Kosten unserer Gesundheit“, so Heike Würfel: „Wir sind jetzt an einem Punkt, wo wir auch an uns denken müssen.“ Der Streik könnte nächste Woche andauern. Foto: Karl Finke

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15 – Paderborn (Kreis), Freitag 22. Mai 2015