
Lokales
Im Wald sind Flüchtlingskita und Schule angedacht
Unterbringungseinrichtung Büren: Bezirksregierung und Stadt wollen Einwohner informieren.
Am Mittwoch Ortstermin von Politik und Verwaltung
Büren. Bürgermeister Burkhard Schwuchow berichtete in der Einwohnerversammlung in Hegensdorf über die von der Bezirksregierung geplante Unterbringungseinrichtung für Asylsuchende am Stöckerbusch gegenüber der Abschiebehaftanstalt.
Nachdem im September die Unterbringung von 150 Menschen am Stöckerbusch im September nicht sehr erfolgreich verlaufen sei, habe man die Pläne dort zunächst verworfen.
Bodenplatten sollen als Aufstellfläche genutzt werden
Dann habe er von Regierungspräsidentin Marianne Thomann-Stahl überraschend einen Anruf erhalten, dass die Pläne wieder aktuell seien. Neben der ehemaligen Justizvollzugsanstalt soll ein Teil der noch stehen gebliebenen amerikanischen Baracken (Unterkünfte für Soldaten ohne Familien) abgerissen werden. Die Bezirksregierung will die Bodenplatten als Aufstellfläche für 17 Leichtbauhallen nutzen, um hier 850 bis 1.000 Flüchtlinge unterzubringen. Die anderen Baracken wolle man als Verwaltungsgebäude, Kleiderkammer und ähnliches nutzen.
„Leider hat die Stadt Büren bei dieser Entscheidung kein Mitspracherecht“, so Bürgermeister Schuwchow, „die Bezirksregierung sowie die Landesregierung entscheiden allein, wo eine Einrichtung dieser Art entstehen soll. Lediglich bei der Umsetzung können wir Einfluss nehmen.“ Auch er habe sich mehr Vorlaufzeit von der Bezirksregierung gewünscht.
In Zusammenarbeit mit der Bezirksregierung sei eine Einwohnerversammlung geplant. Hier solle auch der Betreiber und ein Sicherheitskonzept von der Polizei vorgestellt werden. Möglicherweise werde sogar ein Busshuttle eingerichtet, um Fußgänger entland der Landstraße im Haarener Wald nicht in Gefahr zu bringen. Auch über Kinderbetreuungen und schulische Angebote am Stöckerbusch werde nachgedacht.
„Das Asylrecht kennt keine Obergrenzen, aber die Fähigkeit der Gesellschaft Flüchtlinge aufzunehmen, hat sehr wohl Grenzen“, so das Bürener Stadtoberhaupt weiter: „Wenn es uns nicht gelingt, den Zustrom zu begrenzen, überfordern wir die Gesellschaft, gefährden die Akzeptanz und erweisen all denen, die sich in einem hohen Maße an sozialem Engagement für die Aufnahme der Flüchtlinge einsetzen, einen Bärendienst. Außerdem erschwere ein unstrukturierter Zeitplan die Aufnahme und Integration der Flüchtlinge mit Bleibeperspektive, so Schwuchow weiter.
Bauarbeiten sollen bereits in dieser Woche starten
Bei seinem Besuch im Kommunalforum Asyl und Flüchtlinge in Berlin hätte er aber den Eindruck bekommen, dass in der Politik jetzt etwas passieren würden, alle Beteiligen verstanden hätten, dass es so wie zur Zeit nicht weitergehen könne.
Am morgigen Mittwoch will sich die Regierungspräsidentin zusammen mit Landrat Manfred Müller und dem Bürener Bürgermeister bei einem Rundgang ein Bild von den räumlichen Gegebenheiten im Stöckbusch bei Büren machen. Die Bauarbeiten starten dort bereits in dieser Woche.
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15 – Paderborn (Kreis), Dienstag 27. Oktober 2015