Am Mittwoch, den 19. August 2020 besuchten Vertreterinnen und Vertreter der SPD Ortsvereine Bad Wünnenberg, Salzkotten und Geseke sowie der Jusos Büren das Jugendparlament Brilon. In allen Kommunen gibt es Initiativen der Sozialdemokraten, ein Jugendparlament einzurichten. In Büren und Geseke hat es auf Anregung der Jusos bzw. SPD bereits Ratsbeschlüsse gegeben, in Bad Wünnenberg und Salzkotten hat die SPD das Thema zu einer politischen Forderung gemacht.
In Brilon, so erläuterte Bürgermeister Dr. Christof Bartsch, wurde das Jugendparlament („JuPa“) bereits 2001 eingerichtet, um Jugendlichen politische Teilhabe bei Themen zu ermöglichen, die sie direkt betreffen. Dies ergänzte sich gut mit dem online-Beteiligungsforum „BRIALOG“.
Klaus Wrede, der seitens der Stadt Brilon das JuPa betreut, skizzierte die Arbeit des Gremiums seit 2016. So habe man die ursprünglichen Regeln, die nur Vereinsvertretern die Mitarbeit erlaubte, für alle Interessierten geöffnet und so mittlerweile zwei dutzend engagierte junge Menschen gewinnen können. Lena Brumberg (ebenfalls Betreuerin des JuPa) ergänzt, dass Brilon deutschlandweit eine von nur 520 aus etwa 11.000 Gemeinden mit einem Jugendparlament ist. Sie hat sich in ihrer Bachelorarbeit wissenschaftlich mit dem Thema „Beteiligung von Jugendlichen in der Kommunalpolitik“ anhand des JuPa Brilon beschäftigt.
Luisa Frese und Benedikt Billert berichten als Mitglieder des JuPa über die Aktivitäten der vergangenen Jahre. Neben Street Soccer Turnieren zählen dazu das Verlegen von Stolpersteinen als Gedenken an Briloner Juden, die vom NS-Regime ermordet wurden, und politische Aktionen wie Wahlaufrufe und die Durchführung von Juniorwahlen. Die Altersstruktur des JuPa reicht von 13 bis 25 Jahre, im Schnitt sind die Jugendlichen gut 18 Jahre alt.
In der anschließenden Diskussion erkundigen sich die Gäste aus Geseke und dem Paderborner Südkreise etwa zu Zusammenarbeit des JuPa mit dem Stadtrat. Dort haben die Jugendlichen kürzlich erreicht, insgesamt sieben beratende Sitze in vier Fachausschüssen zu erhalten. Bürgermeister Bartsch nimmt an möglichst allen Sitzungen des JuPa teil, um die Perspektive der Jugendlichen direkt in die Arbeit der Verwaltung einfließen zu lassen.
Diskutiert wird auch der Kontakt des JuPa mit den Schulen. Dieser wird in Brilon über die Verbindungslehrer der Schülervertretung gepflegt, die Arbeit des Gremiums wird regelmäßig in Schulklassen vorgestellt. Jüngst wurde auch ein digitaler „Schülerchat“ mit dem Bürgermeister organisiert. Ein Kernanliegen ist dem JuPa der überparteiliche Charakter.
Als Fazit für ihre Ratsarbeit nahmen die Jusos und Sozialdemokraten aus ihrem Besuch mit, dass ein Jugendparlament einerseits die Mitsprache junger Menschen in der Politik vor Ort stärken kann, andererseits Politik für die Jugend interessant und politische Strukturen verständlich machen kann.